Bausteine zu einer Geschichte des Barnim
sowie
seiner Dörfer Petershagen und Eggersdorf
Auf Veranlassung und im Verlage des Vereins
für Heimatkunde zu Petershagen und Eggersdorf
herausgegeben von
Alexander Giertz
Pfarrer
Petershagen bei Fredersdorf
1901 - 1905
Reprint von 1991 erhältlich in der Gemeindeverwaltung
Älteste urkundliche Erwähnung Eggersdorfs von 1333 |
Daten zur Ortsgeschichte
14.-15. Jahrhundert
- 1333 am 10. Juni erste Urkundliche Erwähnung von Eggersdorf
- 1367 Urkundliche Erwähnung von Petershagen
- 1375 / 76 Nennung von Eggersdorf und Petershagen im Landbuch Karls IV
- 1432 Hussiteneinfall in Eggersdorf und Niederbrennen des Ortes
16.-17. Jahrhundert
- 1512 In der Wilhelmstraße 2 erbaut Röbel ein Gutshaus, auch festes Haus genannt Junker Lorenz Trebus erschlägt im Waffenkampf den alten Röbe1, das Sühnekreuz wird errichtet (noch heute zu besichtigen).
- 1598 Durch Pest und 30jahrigen Krieg lebt nur noch eine Familie in Petershagen
- 1627 zieht Wallenstein durch Eggersdorf und schlägt anschließend sein Lager in Strausberg auf.
- 1655 ist die Ortschaft verlassen und ausgestorben.
- 1658 Otto I. von Schwerin erwirbt Eggersdorf. Die 48jährige Herrschaft Altlandsberg, in der die Dörfer Petershagen, Eggersdorf und Vogelsdorf zusammengefasst sind; beginnt mit einer riesigen Aufbauarbeit.
18. Jahrhundert
- 1707 der preußische König Friedrich I. erwirbt die Herrschaft Altlandsberg
- 1713 In Petershagen wird eine Volksschule im Küsterhaus errichtet
- 1748 Der Kartoffelanbau wird befohlen.
- 1765 Ansiedlung von 10 Kolonistenfamilien (Pfälzer) in Petershagen
- 1766 am 25. Mai treffen weitere 7 Kolonisten mit ihren Familien in Eggersdorf ein:
- Leonard Oßwald
- Peter Catholy
- Leonard Catholy
- Heinrich Gensler
- Leonard Pohrt
- Peter Müller
- Adam Catholy
- 1769 Letzte Wolfsjagd in Eggersdorf
- 1780 Eggersdorf zählt 200 Einwohner
- 1785 - 1792 Verbesserungsbau am Pfarrhaus Petershagen
19. Jahrhundert
- 1807 / 08 Die Franzosen schlagen über Winter für 3 Monate ihr Standquartier in Eggersdorf auf
- 1808 Umlagerung des Büdnerhauses in Petershagen auf den jetzigen Standort
- 1810 hört auf Grund der Reformen des Freiherrn vom Stein am Martinstag (10.11) die Gutsuntertänigkeit auf Brand des ganzen Pfarrgehöftes in Petershagen alle Kirchenbücher und -geräte gehen verloren
- 1840 In Eggersdorf gibt es 22, in Petershagen 27 Wohnhäuser
- 1871 Die Schule in Petershagen wir umgebaut und erhält 2 separate Klassenzimmer
- 1883 Eggersdorfs Geschichte als Bauerndorf findet ihren Abschluss. Die Vorortbahn in die Reichshauptstadt Berlin wird gebaut.
- 1890 Die Kirchengemeinde in Petershagen erwirbt durch Ankauf eine barocke Kanzel, die erst nach Kürzung um 89 cm in die Kirche eingebaut werden kann.
- 1896 Der Landwirt Wilhelm Brunner Gemeindevorsteher von Petershagen, stellt für seinen Ort einen Parzellierungsplan auf.
- 1898 In Petershagen werden die ersten Gaslaternen aufgestellt.
20. Jahrhundert
- 1900 in Eggersdorf stehen 70 in Petershagen 69 Häuser
- 1901 Die erste Fernsprechleitung wird in Petershagen verlegt.
- 1905 Eröffnung der "Alten Schule" in Petershagen
- 1919 Der Elektroingenieur Karl Kunsch sorgte mit Unterstützung des Gemeindevorstehers Franz Mai dafür, dass in Petershagen elektrisches Licht eingeführt wurde.
- 1923 lässt sich der Arzt Dr. Manasse in der Lindenstraße in Petershagen nieder. Der Siedlungsverein Eggersdorf-Süd e.V. wird gegründet
- 1929 Teile des Gutsbezirks Forstrevier Rüdersdorf werden in die Gemeinden Petershagen bzw. Eggersdorf eingegliedert. Der Gemeinderat von Petershagen beschließt den Ankauf des Geländes für den Bau einer neuen Schule an der Eggersdorfer Str. Die Schule wird im Wesentlichen
- 1930 - 1932 als Notstandsarbeit gebaut
- 1930 Der Bau der Siedlungshäuser am Giebelsee erfolgt. Schlüsselfertig, inklusive Grundstück, kostete die Immobilie 9.500 M.
- 1931 Eggersdorf zählt 271, Petershagen 596 Häuser
- 1932 Eggersdorf wird Landgemeinde mit den Wohnplätzen Hohenfließ und Neue Mühle.
- 1933 / 34 Die katholische Kirche St. Hubertus (Architekt Josef Bachem), entsteht als Tochterkirche der Pfarrei St. Georg in Hoppegarten.
- 1945 Am 5. Sept. gründen 7 Einwohner die Einkaufs- und Liefergenossenschaft m.b.H. Petershagen. Diese und 6 weitere Gemeinschaften gründeten dann die Konsumgenossenschaft Niederbarnim Süd GmbH
- 1946 In Eggersdorf werden 18 ha Wald im Rahmen der Bodenreform an 6 landarme Bauern vergeben. Die erste Kunst- und Gewerbemesse wird in Petershagen durchgeführt.
- 1947 und 48 finden ebenfalls Messen statt 30.10.
- 1948 hält die erste S-Bahn am Bahnhof Giebelsee (Petershagen Nord)
- 1993 Kreis- und Gemeindereform: Zusammenlegung der selbstständigen Gemeinden Petershagen und Eggersdorf zum "Doppeldorf" Petershagen/Eggersdorf im ebenfalls neu gebildeten Landkreis Märkisch-Oderland