Gleich neben der Miniatur - Fließbrücke findet sich der Dorfkrug, nicht weit davon entfernt der Backofen und auch der alte Rittersitz. Natürlich fehlt auch die alles überragende Dorfkirche nicht. - Mit einem aufwändig aus Keramik gefertigten Model, dass den Petershagener Dorfkern um 1700 darstellt, hat der Verein für Heimatkunde zu Petershagen- Eggersdorf am vergangenen Wochenende für einen Anziehungspunkt gesorgt. Der Besucherstrom in das Büdnerhaus, das anlässlich des Weihnachts- marktes geöffnet wurde und in dem das Modell ausgestellt war, riss nicht ab. Dazu wusste Vereinsmitglied Bärbele Buchmann mit der Schilderung historischer Geschehnisse zu parlieren. Hergestellt hat das Modell Inge Jaeke - natürlich auch Mitglied des Heimatkundevereins - bereits im Sommer dieses Jahres. Rund 150 Stunden hat sie in die erstaunlich realistische Darstellung des alten Dorfkerns investiert. Neben Keramik wurden noch Stein und Sand verarbeitet.
Quelle: Blickpunkt Strausberg, 10.Dezember 2005
"Verzweiflungstat" als Ausgangspunkt für Broschüre
Mit einem besonderen Knüller wartet der Verein für Heimatkunde zu Petershagen und Eggersdorf am Tag des offenen Denkmals auf. Er bietet am Sonntag im geöffneten Büdnerhaus beinahe druckfrische "Bausteine zur Heimatkunde" an. Wer nicht zu spät kommen möchte, wenn die Auflage von 200 Exemplaren verkauft wird, sollte sich besser diesen Termin vormerken.
100 Jahre nach dem Erscheinen der Giertzschen Chronik "Bausteine zur Geschichte des Barnim sowie seiner Dörfer Petershagen und Eggersdorf" hat der Heimatkundeverein damit eines seiner Satzungsziele erfüllt. Er versuchte sich in einer ersten Fortsetzung dieses umfangreichen und akribisch zusammengestellten Werkes. Sogar die Auflagenhöhe behielt der gerade einmal fünf Jahre junge Verein bei: 200 Stück.
Vom Herausgeber Heimatkundeverein als broschürte Reihe angelegt, erklärt das Wort "Bausteine" im Titel zudem die Herangehensweise der Autoren. "Wir sind keine Chronisten. Das wäre auch noch zu früh", so der Vereinsvorsitzende Rolf Hartung. "Wir betreiben Heimatkunde, wie es unser Vereinsname sagt, wollen Stück für Stück unsere Geschichte erleb- und nachvollziehbar machen."
Die Bausteine, eine offene Form, sind als Fortsetzung gedacht. Diese Art der Veröffentlichung soll es Lesern ermöglichen, mit eigenen Erinnerungen, Erlebnissen und Geschichten an den Verein heranzutreten. "Während jetzt zunächst sieben Mitglieder als Autoren in Erscheinung treten, könnten wir so vielleicht noch viel mehr Bürger aus dem Ort einbeziehen", ist Bärbele Buchmann gespannt auf Reaktionen nach Verkauf des Buchs. Mancher kenne weitere Zeitzeugen, und diese wieder andere …
Denn die ersten zwischen zwei Paperback-Deckel geklemmten Fragmente sind gewissermaßen das Resultat einer "Verzweiflungstat" vor einem Jahr gewesen, wie Monika Kläne, Gisela Röglin, Hannelore Raasch und die anderen berichten. Wo sollte begonnen werden? Dazu das immer näher rückende Jubiläumsdatum. "Es war wie beim Zimmertapezieren", so Hannelore Raasch. "Wir haben einfach angefangen." Das Ergebnis liegt vor und soll ermutigen. Sicher auch zum Kauf, aber vor allem zum Nachdenken über selbst erlebte Geschichte im Doppeldorf und zum Beisteuern eigener Erinnerungen.
Denn auf die einleitenden Worte des Vereinsvorsitzenden oder an Giertz Erinnerndes von Dr. Holger Krahnke folgen neben fundiert Zusammengetragenem zur Entwicklung des Berliner Vorortes auch Befragungen von Zeitzeugen, Familiengeschichte am Beispiel des Eggersdorfer Seeschlosses, Splitter aus Bauakten zum Ausbau der Hennickendorfer Straße oder die Berufsstruktur im Spiegel des Adressbuchs.
Ein Anfang, der zum Weitermachen anregt. "Denn auflösen werden wir uns nicht wie damals der extra zur Herausgabe der Chronik gegründete Verein 1905", sagt Vereinsvorsitzender Rolf Hartung. Der Arbeitsstand am Büdnerhaus, der am Sonntag von 10-16 Uhr ebenso wie das Keramikmodell des Ortskerns beschaut werden kann, lässt eindeutig darauf schließen.
Quelle: Märkische Oderzeitung Freitag, 09. September 2005
Miniaturpanorama in 3 D
Das alte Petershagen hat Gestalt angenommen. Übersichtlich, anschaulich, beinahe lebensecht wächst es aus einer großen Platte heraus - in Keramik. Zur Gewerbe- und Kulturmesse wird es als erstes ständiges Exponat einer künftigen Ausstellung im Büdnerhaus zu sehen sein: Petershagen um 1760, initiiert und geschaffen von Mitgliedern des Heimatvereins.
Netto sind es 150 Stunden, hat Ingeborg Jaeke zusammengerechnet. 150 Stunden hat die Petershagenerin seit Jahresbeginn in den alten Ortskern investiert. 150 Stunden lang formten ihre Finger Kirchenwände und Katendächer, drückten geschmeidigen Ton durch Siebe oder puzzelten winzige Einzelteile für Zäune oder die Ente auf dem Karpfenteich zusammen. Entstanden ist ein Panorama des historischen Ortskerns etwa um 1760, wie es auch Hermann Woyack in einem auf Pfarrer Giertz’ Beschreibungen basierenden Bild festgehalten hat, en miniature und in 3 D!
"Inge, du kannst das doch", hatte Bärbele Buchmann sie angesprochen. Sie kennt zahlreichen Beispiele des Hobbys von Ingeborg Jaeke und war sicher, in ihr die richtige Partnerin zu haben. Und da waren noch die Ehemänner Bernd Buchmann und Ramon Jaeke, die als gelernte Tischler und Maler das Ihrige zum Gelingen des Vorhabens beizusteuern wussten - allesamt aktive Mitglieder des Vereins für Heimatkunde zu Petershagen und Eggersdorf.
Miniaturpanorama in 3 D |
Ein Modell des alten Ortskerns wäre für Heimatvereinsmitglied Bärbele Buchmann bei den Vorträgen vor Grundschülern und mit anderen interessierten Besuchergruppen oft hilfreich gewesen. Eines, das die Phantasie der Kinder beflügeln, die Neugier auf ihren Ort und die Identifikation mit ihm befördern könnte. Zu Jahresbeginn nahm ihre Vision Gestalt an, setzten sich die beiden Ehepaare zusammen, wurde diskutiert und verworfen, die Chronik studiert und letztlich ein erstes Modell in Pappe gefertigt.
Inzwischen liegen viele Stunden der Diskussion, des Anzeichnens und möglichst geschichtsgetreuen Platzierens der Objekte, des Variierens mit Farbtönen und des Experimentierens mit Sand und Sägespänen hinter den Heimatvereinsmitgliedern. Eine Legende mit 27 Erklärungen und eine aufrollbare Kladde mit Fakten zum historischen Hintergrund - ausgeführt durch Nachbar Steffen Dögel mit seiner Firma - ergänzen das Dorfmodell. "Und damit unvorsichtige Kinderhände nichts kaputtmachen können, hat Hans-Joachim Kannekowitz dem Ganzen einen Plexiglasrahmen verpasst", berichtet Bärbele Buchmann.
Damit kann das keramische Panorama Petershagens nun zu einem optischen Spaziergang ins 18. Jahrhundert einladen. Der Blick bleibt an der dominanten Kirche hängen und freut sich an der gelungenen Feldsteinmauer. Das Auge schweift von der alten Fließbrücke bis zum Krugpfuhl, es findet das Pfarrhaus und das Büdnerhaus, den ehemaligen Rittersitz und den Dorfkrug. Liebevoll sind Details in Szene gesetzt: die Pferdetränke und der Dorfbackofen, der Panjewagen auf der Dorfstraße, selbst der Hahn auf dem Misthaufen. Vergangenheit wird lebendig, Geschichte wird verständlicher, Zusammenhänge zum Heute tun sich auf. "Petershagen liegt unter unreiner deutscher Anlageform an der Straße Tasdorf- Altlandsberg, welche hohen Alters sein und … nach Stettin geführt haben soll …
Unser "altes Dorf" hält genau die Nordsüdrichtung inne und ist mit Altlandsberg über Tasdorf auf genannter Straße ein nicht unwichtiges Verbindungsglied nach den Rüdersdorfer Kalkbergen, deren schon früher Bruchbetrieb ebenso früh einen regen Verkehr durch Petershagen annehmen lässt …
Erwähnenswert wäre noch, dass die einst so sandige und überaus unwegsame Straße Altlandsberg-Tasdorf seit 1888/89 Chaussee ist, der recht eigentlich Petershagen sein Aufblühen verdankt …"
Quelle: Märkische Oderzeitung Donnerstag, 18. August 2005
Heinzelmänner im Büdnerhaus
Die Vorarbeiten für die Fachfirmen im ältesten Haus von Petershagen, dem Büdnerhaus, hat der Heimatverein übernommen. Jeden Montag werkeln dort Mitglieder.
An der Dachluke schrubbt Rudi Gansewendt, am Mauerwerk in der Stube machen sich Klaus Winkler und Gerhard Anschütz zu schaffen, ein Zimmer weiter schleifen Bernd Buchmann und Rolf Kläne an der alten Stubentür. Jeden Montag trifft sich der elfköpfige Bautrupp des Heimatkundevereins am Büdnerhaus, um dieses älteste Bauwerk von Petershagen der Nachwelt zu erhalten. Der äußere Anblick von Haus und Hof wurde schon verschönert. Nun werden in mühevoller Kleinarbeit - begleitet von den fachmännischen Augen eines Architekten - die Innenräume aufgemöbelt.
Die Männer vom Heimatkundeverein leisten wichtige Vorarbeiten für die Fachfirmen, wenn sie wie die Mauerspechte alten Putz abklopfen, Türen von vielen Farbschichten der letzten 100 Jahre befreien, morsche Holzbalken bearbeiten. Innenputz und Zimmererarbeiten stehen in diesem Jahr im Plan. Die Elektroanlage wird erneuert, ein Wasseranschluss hergestellt. Die alte Kochstelle wollen die Mannen vom Verein in Eigenregie rekonstruieren. Ist außen der Sockel instand gesetzt und das Mauerwerk verfugt, soll schließlich das alte Haus in neuer Farbe, einem Gelbton, erstrahlen.
Büdnerhaus |
Auch das will der Heimatkundeverein selbst in die Hand nehmen. Ohne die unermüdlichen Helfer sähe das Büdnerhaus wohl noch lange nicht so aus. Ein Besuch lohnt sich. "Wer einmal hier war, kommt wieder. Wir haben inzwischen schon Stammkunden", weiß Bernd Buchmann vom letzten Pflanzenmarkt am 7. Mai zu berichten. Dort hat der Heimatkundeverein zugunsten des Büdnerhauses wieder Kuchen und Kaffee angeboten. Nächste Gelegenheit, das Haus von innen in Augenschein zu nehmen, bietet sich zur Gewerbe- und Kulturmesse vom 26. bis 28. August in Petershagen.
Quelle: Märkische Oderzeitung Freitag, 13. Mai 2005